Tja, was soll man machen... das Herz will, was das Herz will.
Vermutlich wollen Wühlmäuse unseren Salat im Gemüsebeet und knabbern ihn von unten an, sodass er matschig wird und einfällt.
Wir hätten aber auch gerne etwas Salat auf unseren Tellern. Also habe ich ein stabiles Hochbeet bestellt, das wir im Juni 2020 aufgebaut und schichtweise von unten nach oben mit Ästen,
Strauchschnitt, Stroh vom letzten Jahr, Hainbuchenheckenschnitt, Komposterde und Pflanzerde on top befüllt haben. Da schon am Standort eine Unkrautfolie unter dem Kiesbett lag, habe ich diese für die
Drainage nur grob durchlöchert und etwas Kies darauf belassen. Ich hoffe, dass wir uns dadurch den Drahtboden gegen Wühlmäuse ersparen.
Damit auch gleich richtig „Leben“ ins Hochbeet einzieht, bestellte ich über’s Internet einen kleinen Eimer voller Kompostwürmer, die den Weg von ihrer Wurmfarm bis zu uns erstaunlich gut überstanden
haben. Innerhalb weniger Sekunden waren sie alle in der angefeuchteten Erde verschwunden und feiern nun vermutlich eine Einzugsparty... von solch einem lecker bestückten Hochbeet muss ein Kompostwurm
doch träumen!
Der Plan ist, dass uns das Hochbeet bis in den Herbst/Winter hinein mit diversen Salaten versorgt.
Als erste Salatsorte habe ich den
FORELLENSCHLUSS ausgesät, das
scheint ein knackiger Knaller zu werden! Eine mehr als 150 Jahre alte Salatsorte aus Österreich, die 1861 erstmals als „Rotsprenkeliger Forellensalat“ auf den Markt kam.
Dazu gesellen sich der Romanasalat
LITTLE GEM, Feldsalat, Rote
Beete (deren zarte junge Blätter auch gut in einem Mischsalat schmecken), bunt gemischte essbare Blüten und eine geschenkte junge
ARTISCHOCKENPFLANZE, die sich am Fußende des Hochbeetes bisher gut macht. Dauerhaft wird sie dort aber nicht bleiben
können, zum Herbst muss sie aufgrund der zu erwartenden Größe eine Etage tiefer ins Staudenbeet umziehen.
Die verschiedenen Salate habe ich absichtlich sehr dicht ausgesät, sodass ich weniger gießen muss und mir auch das Mulchen erspare. Die Erde trocknet tatsächlich weniger schnell aus und die ersten
zarten Blätter können als Pflücksalat zwischendurch geerntet werden.
Mit Beginn der neuen Gartensaison in 2021 musste das Hochbeet neu aufgefüllt werden, da die Schichten nach 9 Monaten ganz schön abgesackt waren. Zuerst habe ich die oberste, feinkrümelige schwarze
Erdschicht fast komplett entnommen. Die im letzten Sommer eingesetzten Kompostwürmer haben wirklich ganze Arbeit geleistet und kaum ein Blättchen übrig gelassen! Wir konnten zwei Schubkarren voll
frischer Komposterde abzweigen, um sie auf den übrigen Beeten zu verteilen. Die unterste Schicht mit groben Ästen und Zweigen habe ich unangetastet gelassen. Darauf kam wieder trockener Gräserschnitt
mit „Verpackungsstroh“ von diversen Pflanzenversandhändlern, darauf eine dicke Schicht unreifer Kompost und zuletzt wurde die entnommene Pflanzerde wieder oben aufgefüllt. Wer keine Arbeit hat, macht
sich welche...
Die neuen Salat- und Kohlrabipflanzen dürften sich über das Beet mit „Fußbodenheizung“ freuen. Dazu gesellen sich Petersilie und Schnittlauch (aus dem Supermarkt, die wachsen im Hochbeet super
weiter), zweierlei Radieschen
ANNABEL und
POLONEZA und eine Reihe Möhren
NANTAISE. Das frische Möhrengrün lässt sich wunderbar zu
PESTO verarbeiten, das man in ausgewaschenen Marmeladengläsern für eine spätere Nutzung sogar einfrieren kann.
Dafür gut 2cm Platz zum oberen Rand lassen, damit sich das gefrierende Pesto noch ausdehnen kann. Zur Verwendung einfach im Kühlschrank wieder auftauen lassen.
Die beiden neuen
OLLAS sollen für die nötige
Bewässerung im Hochbeet an besonders heißen Sommertagen sorgen.