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Mondkalender, Kälterekord und Pessimismus

Dieser merkwürdige April 2021 war laut den Wetteraufzeichnungen einer der kältesten April-Monate seit rund 40 Jahren. Deshalb liegen unsere vorgekeimten Kartoffeln mittlerweile schlecht gelaunt im Karton rum und sind aus meiner Wohnung in den Holzschuppen, von dort in den Keller und noch immer nicht ins vorbereitete Beet (oder Bett?) umgezogen. Dabei hatte ich es ihnen Anfang des Monats dort schon gemütlich gemacht, vorjährige Pflanzenreste entfernt, frischen Kompost aufgetragen und mit unserem SAUZAHN einmal in jede Himmelsrichtung die Bodenstruktur aufgelockert.
Um einen FRUCHTWECHSEL durchzuführen stehen uns zwar nur zwei Gartenbeete und ein Hochbeet zur Verfügung, doch durch jährliche Rotation zwischen diesen Dreien und einem neuen Standort für die diversen Tomatenkübel, hoffe ich wieder erfolgreich der KRAUT- UND KNOLLENFÄULE vorbeugen zu können.
Heute soll der letzte sonnige Tag vor einer längeren Regenfront sein und bevor die Pflanzkartoffeln kurz vorm Ziel in der nasskalten Erde verfaulen, habe ich zum ersten Mal in meinem Leben einen MONDKALENDER befragt: Demnach wäre der 6.-7. Mai ideal zum Setzen der Kartoffeln. Spätestens dann müsst ihr unter die Erde Freunde, kein Pardon! Mich selbst hat der PINK MOON in den letzten Nächten so um den Schlaf gebracht, dass ich mich ähnlich knitterig wie die Knollen fühle.
Zumindest unser HOCHBEET konnte ich nach 9monatiger Nutzung mit verschiedenen Schichten aus Stroh, unreifem Kompost und Pflanzerde neu aufbauen. Es war mittlerweile signifikant eingesunken und wenn die Pflanzen zu tief stehen, bekommen sie nicht mehr genügend Sonnenlicht für gutes Wachstum. Neben Petersilie und Schnittlauch zogen in diesem Monat verschiedene Salate, Schalotten und einige Kohlrabi dort ein. Dank einer nächtlichen Abdeckung mit WINTERSCHUTZ-VLIES überstanden sie darin sehr gut die letzten Nachtfröste und auch die beiden Radieschensorten und die Möhren keimen schon. Ein paar Osterglocken blühten kurz nach dem Osterfest, die meisten Tulpen kommen aufgrund der Kälte erst jetzt so richtig in Fahrt. Hinter den Tulpen, kaum erkennbar, stehen ältere Rosmarin- und Salbeipflanzen, die mit Mühe den scharfen Frost des vergangenen Winters überstanden haben. Zwischen ihnen schlummern noch Rudbeckien und einige Miscanthus. Beide werden die dritte Ebene bilden und dann zum Großteil unsere alte Mauer verdecken.
Der Garten scheint insgesamt vier Wochen hinter der Entwicklung im Vergleich zum letzten Jahr zu hängen. Es bleibt die Hoffnung, dass uns ein warmer Mai nun endlich die ersehnten Frühlingsgefühle bringt. Mit einer leicht pessimistischen Ahnung (die EISHEILIGEN und auch die SCHAFSKÄLTE stehen uns ja noch bevor) habe ich schon mal die Wochen bis Weihnachten gezählt, es sind„nur“ 33...
 

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