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Bauernregeln, Bohnen und ein Tipi

Da ich die englischen hanging baskets so mag, zog in unseren wieder eine hängende ERDBEERE ein. Die Mutterpflanze hat im letzten Jahr immerhin ein großes Schälchen Früchte produziert, dies ist ihr Kindel. Damit es nicht zu Staunässe kommt, lohnt sich die Anschaffung einer PFLANZAMPEL mit integriertem Entwässerungssystem. Eine Handvoll Beerendünger unter die Komposterde gemischt, sollte für diese Saison als Nahrung ausreichen. Zur Überwinterung setze ich die eingezogene Pflanze wieder zurück ins Beet. 
Im HOCHBEET ist zur Zeit richtig Stimmung, obwohl auch der Mai bisher sehr kühl und nass war. Die Salate und Kohlrabi wachsen sehr gut, die ersten Radieschen sind bald erntereif. An einer Stelle muss ich noch etwas Platz schaffen, dorthin soll die einzige SÜßKARTOFFEL ziehen, die meine Keimungsversuche im Hyazinthenglas mitgemacht hat.
Glaubt man der BAUERNREGEL „Mairegen auf die Saaten, dann regnet es Dukaten.“, müssten wir uns im Herbst wie die Goldmarie fühlen…
Auch die Pflanzkartoffeln haben es nun endlich ins Beet geschafft (überzählige wurden an die Nachbarn verschenkt) und bei relativ warmen Bodentemperaturen um die 10*C und häufigen Regenfällen sollten auch die zwei Reihen ausgesäte Zuckerschoten nebenan schnell aufgehen.
Am Fußende des Beetes versammeln sich weitere vorgezogene Kohlrabi und der bewährte zweijährige Mangold BRIGHT LIGHTS.
Gespannt bin ich auf einen blauen Blumenkohl, der wiederum uns als Pflänzchen von einer Gartenfreundin geschenkt wurde. 
Im rechten Nachbarbeet befindet sich am Außenrand eine Kräuterecke, die aus Liebstöckel, Oregano, Thymian, Koriander (er säte sich selbst wieder aus) und Dill besteht. Gleich daneben kommt das MUTTERKRAUT vom letzten Jahr wieder. Es bildet eine hübsche blühende Staude, die jedes Beet oder auch einen Schnittblumenstrauß bereichert.
Das Tipi wurde dieses Mal mit SCHRAUBANKERN gegen starke Winde gesichert und wird eine Rankhilfe für die schönen MONSTRANZBOHNEN sein, um die sich die Legende rankt, dass vermutlich der Pfarrer von Merkershausen im Dreißigjährigen Krieg sakrale Wertgegenstände zusammen mit einigen Bohnen vergrub. Durch ihr Wachstum konnte man später, obwohl das Dorf niedergebrannt wurde, die Stelle wieder auffinden. Aufgrund ihrer besonderen Zeichnung werden diese hübschen Bohnen auch Engelsbohnen genannt und getrocknet wurden sie früher mit einer heißen Nadel in Klöstern zu Rosenkränzen aufgefädelt.
In die Mitte des Tipis werde ich noch eine Zucchini pflanzen, sie soll sich in Mischkultur mit den Bohnen gut vertragen. 
Rechts davon säte ich zum ersten Mal die englischen broad beans AQUADULCE CLAUDIA aus, die zuvor einen halben Tag lang in Wasser aufquellen konnten. Ich hatte versuchsweise ein Glas vorgekochte Bohnen im Bio-Laden gekauft und fand sie sehr lecker! 
Gegart passen sie gut in Gemüsecurrys oder gut gewürzt zu Blattsalaten. Links vom Tipi befinden sich zwei Reihen zarte grüne Filetbohnen DELINEL, die wir auch schon im letzten Jahr gesät hatten. Eine kurze Reihe Rote Beete bildet den Abschluss. 
Vielleicht hat es mit meinem Alter zu tun, doch die kleinen TAGETES die früher in die Kategorie NIEMALS fielen, finde ich in diesem Jahr plötzlich sehr hübsch und deshalb zogen heute 30 Stück als Beetumrandung an die Wegseiten der Gemüsebeete ein. So farbenfroh wie sie auch an Regentagen strahlen, können sie vielleicht sogar im Dunklen leuchten? Auf jeden Fall sollen sie Schädlinge wie Nematoden von den Pflanzen fern halten und als Lockfutter für Schnecken dienen, das gefällt uns für den Küchengartenbereich natürlich besonders gut.
Ursprünglich kommen diese Blumen aus Mexico und da wir zur Zeit noch nicht reisen können/sollen, bringen sie wenigstens etwas bunte mexikanische Lebensfreude in unsere Beete. 
Der vorgezogene Tomatenkindergarten muss noch ein paar Tage voller Ungeduld warten, bis auch diese Pflänzchen Ende Mai in große Pflanztöpfe mit Tomatenerde umziehen dürfen. Bis dahin stelle ich sie regelmäßig raus auf meinen Balkon, um sie abzuhärten. 
Ansonsten entrollen sich in den übrigen Staudenbeeten allerlei üppige Pflanzen, die durch unsere Mutter/Großmutter gepflegt werden. Dazu mehr im Juni-Kalenderblatt, bis dahin hoffen wir umgeben von frischem Mai-Grün auf „Wind im Mai verweht den Gram, der Juni wird danach stets warm.“

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